Insektenfreundliche Gärten

Für Flora und Fauna

Wer an Insekten im Garten denkt, hat oft zuerst Blattläuse im Sinn, die die Pflanzen auszehren. Oder auch Nacktschnecken, die sich gern an den Blättern laben und ein Beet schnell zerfressen aussehen lassen. Diese Schädlinge tun dem Garten nicht gut.

Doch es gibt auch viele Insekten, die im Gleichgewicht der Natur eine wesentliche Rolle spielen - entweder als Bestäuber oder als Nahrung für andere Tiere. Dass Bienen und Hummeln bestäuben, ist bekannt - aber auch Ameisen tragen Samen von Pflanzen weiter. Zudem lockern sie den Boden und helfen bei der Humusbildung. Und Schmetterlinge sind ebenfalls nicht nur natürliche Bestäuber, sie dienen auch als wichtige Nahrung für Vögel.

Pestizide und Landwirtschaft haben dafür gesorgt, dass wir ein Artensterben beobachten müssen. Was können wir dagegen tun? Warum nicht den Tierchen einen Rückzugsort bieten?

Unsere Tipps für einen insektenfreundlichen Garten:

Einfach mal wuchern lassen


Der einfachste und schnellste Weg, Insekten ein Paradies im eigenen Garten zu bieten, ist, einfach eine oder auch mehrere wilde Stelle(n) stehen zu lassen. Hier wird nicht gemäht, nicht gelaufen oder gesessen - sondern einfach nur "gewuchert". So haben wilder Klee, Löwenzahn, Gänseblümchen und Farne die Chance, zu wachsen und das Getier ganz natürlich zu ernähren. Aus der Ferne kann dieses Schauspiel natürlich gern betrachtet werden.

Auf Frühblüher setzen


Frühblüher blühen - klar, der Name sagt es - früh. Bereits im Februar und März wird früh fliegenden Insekten so eine Nahrungsquelle geboten. Denn selbst bei niedrigen Temperaturen sind schon einige wenige Wildbienenarten wie Hummeln unterwegs - und gerade diese Bestäuber wollen wir ja schützen. Zwiebelblumen wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Narzissen kommen jedes Jahr wieder. Und auch manche Gehölze, zum Beispiel die Kornelkirsche und die Haselnuss, blühen schon ab Februar und bieten nicht nur Nahrung, sondern auch Freude für das Auge.
Eine Zusammenstellung vieler früh blühender Pflanzen, die sich auch in unseren Geschäften finden, gibt es bei unseren Frühjahrsblühern.

Beete mit Stauden anlegen


Stauden sind oft besonders insektenfreundlich und verschönern dazu auch noch den Garten mit Farbtupfern und Formen. Wichtig ist hierbei, sich auf heimische Gewächse zu besinnen, denn mit Exoten können unsere Insekten in Deutschland oft nichts anfangen. Goldrute, Katzenminze oder ganz klassisch der Lavendel wissen hier zu begeistern.. Es gibt aber auch noch viele weitere Möglichkeiten.
Viele einjährige Blüher sind ebenso wahre Paradiese für Bestäuber - etwa Hornveilchen oder Vergissmeinnicht.

Nicht blenden lassen bei der Blumenauswahl


Wir finden gefüllte Blüten natürlich besonders schön, denn sie bieten besonders viele Blütenblätter für das Auge. Diese Blumen wurden jedoch durch Selektion gezüchtet, und ihre Staubgefäße sind entweder nicht mehr brauchbar oder werden zumindest verdeckt. Nahrung bieten sie Insekten so keine.
Wer besondere Freude an gefüllten Dahlien, Rosen oder Chrysanthemen hat, kann seinen Garten einfach mit den ungefüllten Varianten ergänzen - die genannten gibt es auch in insektenfreundlich. Ebenfalls typischerweise nicht gefüllt sind etwa Cosmea, Margeriten, Vanilleblumen und viele mehr.