Naschen im eigenen Garten

Gemüse und Früchte selbst anbauen

Der Traum vieler Gartenfreunde ist es, eigenes Gemüse zu ziehen und genießen zu können. Doch manchmal ist dies gar nicht so einfach - unterschiedliche Sorten haben unterschiedliche Bedürfnisse, was Feuchtigkeit, Sonne und Boden angeht. Und die Pflanzzeiten variieren von März bis Juni. Unsere eigenen essbaren Produkte kommen bereits im Topf und müssen nicht zwingend eingepflanzt werden, eignen sich sogar für den Balkon. Trotzdem gibt es Dinge zu beachten - besonders, wenn man sich doch ein ganzes Beet zulegen und eventuell sogar selbst aussäen möchte.

Damit das Unterfangen gelingen kann, haben wir ein paar Tipps und Ideen zusammengestellt, die nicht immer auf der Hand liegen.

Richtig mulchen


Ein Beet zu mulchen bedeutet nichts anderes als die Natur nachzuahmen, denn hier gibt es keine freien Flächen, sondern alles ist mit organischem Material in irgendeiner Form bedeckt - denn dieses bietet Schutz, Feuchtigkeit und Nährstoffe. Das bedeutet, weniger zu gießen und weniger Unkraut zupfen zu müssen - und beim Wachsen kann es den Pflanzen auch noch helfen. Was will man mehr?
Diese Materialien eignen sich besonders zum Mulchen:


  • Rasenschnitt (zersetzt sich schnell und eignet sich für Pflanzen mit kürzeren Wuchszeiten)
  • Stroh (zersetzt sich langsam und ist besonders sinnvoll bei Pflanzen, die länger im Boden verbleiben)
  • Steine und Kies (zersetzen sich nicht, versorgen aber auch nicht mit Nährstoffen)

Besondere Mulcharten wie Sägemehl oder Kakaomulch gibt es ebenfalls, sind aber schwerer zu beschaffen.


Mischkulturen schaffen


Diesen Aspekt haben wir unter dem Thema "Farbenpracht schaffen" bereits angerissen: Verschiedene Pflanzenarten und Pflanzengrößen miteinander zu kombinieren, nennt man auch "Mischkultur". Sie geben einander Schutz, schützen sich vor Schädlingen und sorgen sogar für mehr Fruchtbarkeit, da der Boden nicht nur einseitig genutzt wird. Und sie können sogar den Geschmack verbessern! So haben viele Pflanzen - wie Möhren oder Dill - einen positiven Einfluss auf den Geschmack von Kartoffeln.
Tomaten verstehen sich besonders mit Partnern, die kleiner sind als sie - wie etwa Kräuter, Salate, Knoblauch und Buschbohnen. Die Tomaten bieten diesen Pflanzen Schatten, und diese halten wiederum die Feuchtigkeit im Boden. Eine Win-Win-Situation also!

Kräuter wehren Schädlinge ab


Es gibt Pflanzen, die bestimmte Duftstoffe verströmen, die Schädlinge vertreiben können. Durch die Pflanzung eben dieser kann dann auf chemische Schädlingsbekämpfung verzichtet werden. So können Sie ein effektives kleines Ökosystem schaffen.
Schnittlauch etwa hält Blattläuse und Milben fern - Dill vertreibt diese ebenso, und zusätzlich noch Spinnen und Wanzen. Basilikum bedeutet für uns Menschen Geschmack und Frische, Mücken und Fliegen hingegen suchen das Weite. Und Lavendel, Salbei und Rosmarin sind effektiv gegen Kohlmotten und Möhrenfliegen - und ziehen gleichzeitig mit ihren Blüten Bestäuber an.

Veredelte Sorten sind robuster und ertragreicher


Um eine veredelte Gemüsepflanze zu erhalten, verbindet man eine edle Gemüsesorte - Edelreis genannt - mit einem robusten Wurzelteil einer anderen Pflanze. Beide müssen dabei jedoch miteinander verwandt sein. Gurken veredelt man etwa mit Kürbissen als Unterlegpflanze, Tomaten mit Tomaten oder etwa Aubergine.
Der Vorteil: Das Wurzelwerk ist stark und widerstandsfähig, der Geschmack ist der der edlen Sorte. So bleibt nicht nur ein intensives Erlebnis für die Geschmacksknospen, auch sind die Pflanzen langlebiger und bieten mehr Ernte. Dafür lohnt sich der Aufpreis oftmals.